Kreisstraße 4709 bei Eutingen für den Verkehr freigegeben

Eisenbahnüberführung wurde komplett erneuert, die Straße verbreitert und ein Radweg angelegt

Teilnehmer an der Verkehrsfreigabe schneiden Band durch
Zahlreiche Vertreter von Kreistag, Gemeinde Eutingen, Bahn und von Baufirmen haben die Kreisstraße 4709 wieder für den Verkehr freigegeben. (Foto: Landratsamt, Beate Gerdung)

Die alte Brücke der Eisenbahnlinie 4860 von Stuttgart nach Horb über die Kreisstraße 4709 südlich von Eutingen war sowohl dem Straßenbauamt als auch der Bahn als dringend erneuerungsbedürftig aufgefallen.

Obwohl die Kreisstraße zwischen Eutingen und Mühlen nur eine Fahrbahnbreite von lediglich 4,50 Meter bis 5,00 Meter besitzt und in engen Serpentinen ins Neckartal nach Mühlen führt, hat sie als kürzeste Verbindung von Eutingen zur Autobahnanschlussstelle Horb doch eine Verkehrsbelastung von nahezu 1.000 Fahrzeugen am Tag und ist damit ein unverzichtbarer Netzbestandteil.

Der Kreistag hat sich im Rahmen des Kreisstraßendringlichkeitsprogramm seit dem Jahr 2015 mehrfach mit dieser Maßnahme befasst. Gewählt wurde in Abstimmung mit der Bahn als neue Lösung ein richtliniengerechter Entwurf, der sowohl den Belangen der Bahn, als auch den Belangen des Straßenverkehrs genügt. Daher sind sowohl der Landkreis Freudenstadt als auch die Deutsche Bahn an den Kosten der Maßnahme beteiligt. Außerdem liegt auf der K 4709 in diesem Bereich auch die RadNETZ-BW-Strecke von Horb nach Herrenberg mit einer Lücke von 250 Metern, die zu schließen war.

Die neue Überführung der Bahnlinie benötigt einen größeren lichten Raum, damit es keinen Anprall durch Fahrzeuge an das Bauwerk gibt. Dadurch musste die Kreisstraße tiefer gelegt werden, weshalb sich mit den Anpassungen in Richtung Mühlen und Eutingen in Verbindung mit einer Aufweitung der Kurven eine Ausbaulänge der Kreisstraße von 350 Metern ergab. Zusätzlich mussten auch die einmündenden Feldwege an die neue Höhe angepasst werden. In der neuen Straßenführung stehen dem Verkehr größere Fahrbahnbreiten und breitere Kurvenaufweitungen zur Verfügung, die die Begegnung erleichtern. Trotzdem ist auch künftig die Kurve mit angepasster Geschwindigkeit zu befahren. Die tiefe Baugrube der Bahn und die abgesenkte Straßenführung haben bei manchen Beobachtern der Baustelle Zweifel an der späteren Befahrbarkeit und Rückfragen beim Straßenbauamt ausgelöst.

Die Planung dieser Baumaßnahme begann im Jahr 2016, die Gemeinde Eutingen i.G. leistete Unterstützung durch den frühzeitigen Erwerb von benötigten Flächen zur Straßeverbreiterung. Dank günstiger Vergaben liegen die Baukosten aktuell bei 5,8 Mio. € und damit 1 Mio € unter dem ursprünglich geplanten Kosten. Diese teilen sich auf in 2,1 Mio. € für den Straßenbau und 3,7 Mio. € für den Brückenbau der Bahn. Da sich aber der Kreis mit 57% an den Kosten der Brücke und die Bahn mit 43% am Straßenbau beteiligen, ergeben sich zum Schluss Kosten von 3,4 Mio. € für den Kreis und 2,4 Mio. € für die Bahn. Wegen eines Vorteilsausgleichs Neu für Alt erhält der Kreis 1,5 Mio. € von der Bahn. Auf die Restkosten erhält der Kreis einen LGVFG-Zuschuss in Höhe von 0,93 Mio. € und muss dann noch einen Restbetrag von 0,94 Mio. € aus Eigenmitteln finanzieren

Weitere Daten zur Baumaßnahme:

Ausbaulänge Kreisstraße 350 Meter, Radwegeneubau 250 Meter, Leerrohre für Breitbandleitungen, 500 Meter Entwässerungskanal, 2.300 m² Asphalt für die Straße, 700 m² für den Radweg und 1.000 m² für die Feldwege. 10.000 m³ Boden wurden bewegt.