Vortrag zur „Abnehmspritze“ anlässlich des Weltdiabetestages mit sehr guter Resonanz
Mit mehr als 100 Teilnehmenden hatten die Verantwortlichen der Kommunalen Gesundheitskonferenz des Landratsamtes am Informationsabend zum Weltdiabetestag nicht gerechnet – um so größer war die Freude darüber, dass sich das Foyer des Campus Schwarzwald schon sehr früh füllte. Die Besucherinnen und Besucher nutzten die Gelegenheit mit den Vertreterinnen und Vertretern der Pharmaherstellung und den Diabetikern Baden-Württemberg in den Austausch zu treten und sich zu informieren.
Nach einer kurzen Begrüßung und einem Dank an alle Mitwirkenden durch die Organisatorinnen Maren Schlaich und Ramona Gaiser, gab Dr. Roland Mach von der Praxis Internisten Freudenstadt in seinem Vortrag: „Die Abnehmspritze – Einsatzmöglichkeiten und Grenzen in der Diabetes Typ 2-Therapie und darüber hinaus“ einen sehr spannenden Einblick in die Vorgeschichte und die rasche Weiterentwicklung der sogenannten „Abnehmspritze“. Darüber hinaus stellte er die Wirkung und Prognosen der Therapie mit dem enthaltenen Hormon Inkretin vor. Dieses wurde in den 1970 Jahren im Speichel einer Echse der Wüste Nevadas entdeckt, seitdem beforscht und ist heute als chemisches Präparat verschiedener Hersteller und Handelsnamen erhältlich.
Medikamente mit Inkretin-Analoga bewirken das Ausschütten von Insulin je nach Blutzuckerspiegel, verlangsamen die Verdauung und senden ein Sättigungssignal an das Gehirn. Dies hilft bei der Behandlung von Diabetes Typ 2 und kann auch die Gewichtsabnahme unterstützen. Übergewicht und Adipositas spielen als Ursache für Diabetes Typ 2 sowie anderen chronischen Erkrankungen eine entscheidende Rolle. Bereits eine Gewichtsreduktion von 10 % kann nachweislich zu signifikanten Verbesserungen der Blut-Glukose-Werte führen und das Risiko von Folgeerkrankungen wie Herz-Kreislauferkrankungen und Nierenschäden verringern. Daher hat sich die „Abnehmspritze“ als neues Medikament zur Behandlung von Diabetes etabliert. Unter ärztlicher Begleitung kann eine kontinuierliche Anwendung stabile Ergebnisse liefern, erklärte Dr. Mach. Er wies jedoch auch auf mögliche Risiken und Nebenwirkungen hin, die bei vielen Medikamenten vorkommen können. Eine Kostenübernahme der gesetzlichen Krankenversicherung sei nur im Falle von Adipositas in Verbindung einer Diabetes Typ 2-Erkrankung möglich.
Im Publikum hatten sich viele Fragen zur Anwendung und Wirkung angesammelt, die der Referent ausführlich beantwortete. Auch ein Erfahrungsbericht aus dem Publikum wurde geschildert. Trotz der bisher guten Erfolge mit der „Abnehmspritze“ sind Ernährung und Bewegung nach wie vor oberste Priorität in der Typ 2-Diabetestherapie. Ein Abwägen der konventionellen Möglichkeiten sollte immer zuerst stattfinden.
Vielfältiges Interesse zeigten auch Schülerinnen der Luise-Büchner-Schule Freudenstadt. Diese hatten unter Anleitung ihrer Kunstlehrerin Anke Menze ihre Gedanken und Emotionen zum Thema Diabetes in Kunst umgesetzt. Die eindrucksvollen Kunstwerke wurden von den Besucherinnen und Besuchern der Veranstaltung äußert positiv wahrgenommen.
Nach einem Dank und der Übergabe kleiner Präsente durch das Team der Gesundheitsförderung an alle Mitwirkenden endete der gelungene Abend.